Erfolg ohne Sinn? Warum Purpose der Filter deiner Gestaltungskraft sein sollte
Wenn wir über die immer wieder erfolgreichen Größenwahnsinnigen sprechen – über Personen wie Elon Musk, Donald Trump oder auch Vladimir Putin –, dann fällt es vielen von uns schwer, uns darin selbst zu erkennen. Zu weit weg wirken ihre Lebenswirklichkeiten, zu überdimensioniert ihre Ideen, ihr Auftreten, ihre Wirkung.
Und doch lohnt es sich, genauer hinzuschauen. Ganz sicher nicht, um ihr Weltbild zu übernehmen. Sondern um etwas zu erkennen, das auf einer tieferen Ebene auch uns betrifft: den Umgang mit Gestaltungskraft. Mit Vision. Mit Selbstwirksamkeit. Und mit der Frage, wie all das eingebettet ist in etwas, das wir Purpose nennen – einen inneren Sinnkompass, der über das eigene Ego hinausweist.
Gestaltungskraft allein genügt nicht
Was Menschen wie Musk, Trump oder andere Machtfiguren dieser Welt – seien es wirtschaftliche Genies oder autokratische Staatschefs – verbindet, ist ihre Fähigkeit zur Gestaltung. Sie warten nicht. Sie reagieren nicht nur. Sie greifen ins Geschehen ein, gestalten Realitäten, verändern Systeme. Ob wir ihre Werte teilen oder nicht, spielt zunächst keine Rolle: Sie handeln, als stünde ihnen diese Gestaltungsmacht ganz selbstverständlich zu.
Donald Trump zum Beispiel mag polarisieren, und es ist mir schon körperlich unangenehm, ihm zuzuhören. Aber was man ihm nicht absprechen kann, ist der Wille zur Einflussnahme. Er nutzt Macht als Werkzeug – kompromisslos, unerschrocken und oft genug erschreckend.
Im Kontrast dazu erlebe ich in meiner Purpose-Coaching-Arbeit oft Menschen mit hoher Sensibilität, Integrität und Intelligenz, die ebenfalls Gestaltungskraft in sich tragen – sich aber zurückhalten. Sie fürchten, egoistisch zu wirken, wenn sie ihre Ideen in die Welt bringen. Oder sie glauben, sie müssten sich entscheiden: Entweder gestalten oder dienen.
Dabei ist diese Trennung ein Missverständnis. Gestaltung ist nicht per se egozentrisch. Im Gegenteil: Sie wird dann besonders wertvoll, wenn sie sich mit etwas Größerem verbindet. Denn Gestaltungskraft ohne innere Ausrichtung bleibt zufällig oder gefährlich. Erst durch einen Sinn, der über das eigene Leben hinausweist – bekommt sie Richtung. Und wir setzen sie dazu ein, der Menschheit zu dienen.
Vision braucht Verwurzelung
Ein zweites Phänomen zeigt sich besonders klar am Beispiel von Elon Musk. Seine Visionen sind riesig: die Besiedlung des Mars, die Umwälzung der Energieindustrie, das Verschmelzen von Gehirn und Technik. Und er zögert nicht. Er setzt um. Er scheitert öffentlich – und macht weiter.
Was wir von ihm lernen können, ist nicht der Größenwahn, sondern etwas anderes: den Mut, loszugehen, auch ohne alle Antworten zu kennen. Die Bereitschaft, Fehler zu machen und daraus zu lernen. Die Fähigkeit, nicht zu zerbrechen, wenn etwas nicht sofort gelingt.
Im Design Thinking gibt es den Satz: Don’t figure it out – act it out.
Das bedeutet: Es bringt nichts, alles im Kopf durchzuplanen. Erst durch das Handeln wird erkennbar, was stimmig ist und was nicht.
Viele Menschen glauben, sie dürften ihren Purpose erst dann leben, wenn sie ihn bis ins Letzte durchdrungen haben. Aber genau das ist die Falle. Purpose zeigt sich nicht im Rückzug, sondern im Kontakt mit dem Leben. Im Gehen. Im Tasten. Im Feilen. Im Scheitern. Und genau da wird er erfahrbar.
Doch Musks Beispiel zeigt auch, wie leicht Vision zur Gefahr wird, wenn sie nicht angebunden ist an eine Ethik des Dienens. Ohne Purpose kann Größe kühl werden. Hart. Selbstbezogen. Dann geht es nicht mehr um den lebensdienlichen Beitrag, sondern um ein Vermächtnis, das vor allem dem eigenen Namen dient.
Du darfst wirken – auch wenn du zweifelst
Ein drittes Merkmal vieler erfolgreicher Menschen ist ihr unerschütterlicher Glaube an das Eigene. Sie handeln nicht, weil sie sicher sind – sondern als ob sie es wären. Sie stellen sich nicht die Fragen, die viele von uns lähmen:
Bin ich gut genug?
Wird das jemand brauchen?
Darf ich das überhaupt?
Diese Haltung wird oft als narzisstisch bezeichnet. Doch im Kern liegt darin etwas Gesundes: ein Vertrauen in das, was durch uns in die Welt will. Ein inneres Ja zum eigenen Ausdruck.
Im Coaching begegnet mir hingegen häufig der innere Zweifel:
„Wer bin ich schon, dass ich das darf?“
„Was, wenn ich etwas Falsches sage oder nicht weit genug denke?“
„Was, wenn ich anderen damit nicht gerecht werde?“
Diese Fragen kenne ich gut. Ganz persönlich.
Mein Weg damit
Seit über drei Jahren arbeite ich an meinem Buch zum Thema Purpose. Es trägt den Titel „Handbuch Sinn des Lebens“ – und ich gebe zu: Allein dieser Titel hat in mir die eben dargestellten Zweifelsstimmen auf den Plan gerufen:
Wie vermessen ist das eigentlich?
Wer bin ich, dass ich mir anmaße, anderen einen Weg zum Lebenssinn zu zeigen?
Und was, wenn ich Dinge schreibe, die ich selbst vielleicht noch nicht vollständig verstanden habe – trotz intensiver Recherchen, trotz jahrelanger Coachingpraxis, trotz eigener Erfahrung?
Diese Fragen sind nicht theoretisch. Sie tauchen auf, mitten in der Arbeit. Sie wollen gesehen werden. Aber sie müssen nicht das letzte Wort haben.
Denn was ich vielen Jahren im Hinblick auf meine Gestaltungskraft und Selbstwirksamkeit gelernt habe: Wir müssen nicht fertig sein, um loszugehen. Wir dürfen auf dem Weg sein – und dabei wachsen. Purpose ist kein Endpunkt. Er ist eine Richtung, ein lebendiges Band, das uns mit unserer Tiefe und unserer Wirksamkeit verbindet.
Mein innerer Sinnkompass ruft mich täglich und sagt: „Du musst perfekt sein. Du darfst dich zeigen – und dich dabei entwickeln. Und – denk nicht soviel drüber nach, was die anderen denken “
Und genau das wünsche ich auch dir: Dass du dir erlaubst, zu wirken – nicht weil du alles weißt, sondern weil du verbunden bist. Nicht weil du dich beweisen musst, sondern weil du etwas zu geben hast.
Wirkung ohne Sinn ist Lärm
Was wir also von den Großen dieser Welt lernen können, ist nicht, größer, schneller oder lauter zu sein. Sondern den Mut zu haben, uns einzulassen. Auf das, was in uns wirkt. Auf das, was in die Welt will. Und auf die Möglichkeit, dass unser Beitrag gebraucht wird – auch wenn er leise ist.
Aber damit Wirkung nicht zur bloßen Machtdemonstration wird, braucht es mehr.
Es braucht Orientierung.Verwurzelung.Tief innere Anbindung. Es braucht deinen inneren Kompass, der nicht fragt: Wie viele Menschen erreichst du? Sondern: Wofür ist deine Idee gut? Wem dient sie – außer dir selbst?
Wenn du diesen Kompass in dir finden willst, dann lade ich dich ein, dir selbst mit Ehrlichkeit und Sanftmut zu begegnen. Und dich nicht nur zu fragen, was du im Leben erreichen möchtest, sondern was du beitragen willst.
Das verändert alles. Denn aus diesem inneren Ort entsteht eine Wirkung, die mehr ist als ein Lebenslauf.
Sie wird zur Lebensspur. Und diese Spur, davon bin ich überzeugt, macht einen Unterschied – für dich und für andere.
Wenn du mehr darüber verstehen willst, was dein Purpose ist und wie du ihn findest, dann schau dir gerne mein kostenloses Webinar an.